Weihnachten 
ei`m Adlergeberche

 

 

Wellt er amool wos recht Schienes saahn,

do misst ihr zu Weihnachta ei`s Geberche fahn

`s ìs` zwoor ei`m Summer a recht schien

üwer a Wenter ei`m Geberche tut dennoch nischt giehn.

Schnie hot`s woll genung

a is kamm zum derwoota

on iewerool die Wendstreche

wie ei`m Summer die Schwoota.

on kaalt is zum Nosaspetzla d`rfriesa.

Vom Koppe denkt ma die Ahrn zu verliesa.

On wenn erscht die Näle aus a Schendan sprenga,

do hert ma vor Kälde die Engalan senga.

Bis eis Dorf treibt der Honger die scheua Riehe,

sie komma kamm fot ei dam hucha Schnieè.

Zu a Hoisan die hongricha Vöchalan komma,

on klaun a jedes Brenkala Futter zusomma.

On asu is`s fost emmer zur Weihnachtszeit,

onser Derfla bis onder die Fanster verschneit.

 

Uff a heilicha Omd tun sich olle schon freen,

ma konn üwer die schlemsta Kender ne kleen.

`s nemmt sich a Jedes ontlich zusomma,

denn ei a poor Tacha soll`s Kresskendla komma.

On war ne gefolcht hot

on gut toot ei`m Haus

dar gieht beim Beschenka dr`nocht laar aus.

Die Mutter tot fleißich schon Kreststriezl backa,

tut Zockerzeug rechta, Nesse knacka,

Zoppa vergolda, on Popierkeete pecha

fer`s Chrestbämla

wo`s der Voter verwecha on verhohla hot aus`m Posche gehullt,

wie die Kender Ooms ei a Schloof eigelullt.

 

Om Krestoomde nemmt halt der Tag gor kei`Ende,

ma dächt doss die Sonne heut nonder ne fände,

d`r kerzeste Tag woor uns emmer zu lang.

On wurd`s endlich Oomd,

seet a jedes: Gott sei Dank.

 

Beim Lichtmacha musste ma`obacht gahn,

on a jeder musste gutt uff sen Schoota sahn,

denn wenn dar kenn Koop hotte,

do säta se goor

dar müsste aus der Welt ei dam kenfticha Johr.

Verschiedene a toota die Zukunft d`rforscha,

die ledicha Meedlan, die ledicha Porscha.

Bleigissa, Glecke hewa, Hinner uffjehn,

olle Sacha zielta druff naus,

zu drfohn , war zu Johre heirat`aus`m Haus.

 

`s Oomdassa wor gor feierlich,

Sechs, Siebnerlee zo Assa  wor`s secherlich.

Pelzsoppe, Hefakließlan, gekochte Frechte, Saamlmelch,

on noch and`re Gerechte.

Wie`s wor halt schon zu Urgroßvooters Zeita,

tun se heute noch a Kressoomd bestreita.

Dr`nooch wurd`s Kressbäämla oogezondt,

on a jeder dronder sei Geschenkla foond.

Die Kender wurda nee lange gfroocht,

ob se wolda oder nee, ei`s Bette gebroocht.

Die Gruußa muchta nischt heern vom Bette,

die wotta uff`s dreimoliche Glockagelette,

weil olle em Zwelfe ei die Kressmasse giehn,

denn die is gor feierlich on wunderschien.

Dorchs ganze Dorf kemmt a langer Zug,

fost a jeder a brienich Loternla trug.

Aus`m Posche, vo da`Borcha, vo` ieweroll har,

pelchert zur Kerche die fromme Schar.

zu grissa dos Kendla, da Heilicha Krist,

dar ei Bethlehem heut zur Welt komma is`.

 

Suu feian mer a heilicha Oomd olle Joor,

on heute noch asuu, wie`s halt emmer woor.

O`a aala Gebräucha wird feste gehaala,

doo droo tut`s ei onserm Geberche nee faala.

`s Ollerschienste wos ma halt sitt

is`d`r Puusch, da mit Ooraun eim Wenterschmucke stieht.

Drom misst èr ei`m Wenter ei`s Geberche faahn,

wenn èr wellt a mool wos recht Schienes sahn..

 

OOraun  -- Rauhreif

 

             Übermittelt von Nora Steingruber (geb. Zeipelt)

 

 

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