Vertreibungstransporte aus Sattel

 

 

 

  1.   Am 11.April 1946:

 

Dubanek Nr.23; Friemel Nr.128; Neugebauer Nr.153 (dr Aale); Rotter Nr.159 und Teuner Nr.159; Pohner; Moschnitschka Nr.161; Moschnitschka Nr.154 und andere. Sie landeten in Oberfranken und bei Aschaffenburg. Die Musikanten-Friemeln sagte: „On wenn mr a bluß a troiches Brut on Adäppel assa mißta,wenn mr ok drheeme blein derfta“!

 

  2.   Am Ostermontag, dem 22. April 1946: 

 

Herzig Nr.68; Hartmann Nr.6; Dörner; Pohl; Metzner u.a. kamen in die Gegend von Bitterfeld und Stralsund.

 

  3.   Am 11.Mai 1946: 

 

Dörner Nr.64; Herzig Nr.37; Herzig Nr.141; Vogel Nr.106 u.a.; sie fanden bei Schwabmünchen und Groß Ostheim eine Unterkunft.

 

  4.   Am 01.Oktober 1946: 

 

Fiedler Nr.19; Liwar Nr.73; Hartmann Nr.83; Köhler Nr.104; Herzig u.a.; meistens nach Naila; Kulmbach/Oberfranken; bei Ludwigsstadt. Christine Liwar Nr.73, 85 Jahre alt, taub und gehbehindert (Wilhelma Hannesen) ,wurde für den Transport auf dem Leiterwagen auf einem Stuhl (vom Teschler Friedel) festgebunden und im Güterzug in einer Zinkwanne befördert. Die Familie kam Ende Oktober über Kronach nach Steinbach/Haide.

 

  5.   Am 09.Oktober 1946:

 

Ebenfalls nach Oberfranken kamen Walsch Nr.11; Pfarrer Alois Schubert Nr.1; Herzig Nr.48 (Lenda-Hons); Dörner Nr.51; Dörner Nr.144; Hartmann Nr.25 u.a. Auch ins Maintal und Allgäu kamen einige Familien.

Ein Teil der Aufgerufenen musste zur Kolchosenarbeit in Sattel zurückbleiben und konnte erst 1966 auf Antrag ausreisen.

 

127 Familien aus Sattel – Gründel – Aschergraben - Schierlich wurden vertrieben; davon kamen 20 nach Mecklenburg/Vorpommern; 10 nach Sachsen-Anhalt; 13 nach Brandenburg; 6 nach Sachsen und 4 nach Thüringen im Osten und Ostberlin.

In die Westzonen kamen 74 Familien zwischen Hamburg und Kempten/Allgäu; die meisten nach Oberfranken. Aus dem gesamten Sudetenland wurden über 3.000.000 Sudetendeutsche vertrieben.

 

Nachdem viele wieder Arbeit und eine Heimstatt gefunden hatten, trafen sich oft Heimatfreunde zum Wiedersehen und Erinnern im Familienkreis, beim Sudetendeutschen Tag, später auch mit den Nachbargemeinden Gießhübel, Pollom, Deschnei, Plaßnitz, Schediwie, Tanndorf bei Landsmann Flechtner Pepi (aus Plaßnitz) in der „Försterklause“ in Kronach und seit 1990 in Mitwitz, Hotel „Wasserschloss“.

 

35 Familien mit 125 Personen konnten / mussten in Sattel verbleiben.

 

 

Startseite