Geschichtsdaten

 

 

 

1419 - 1436 Hussitenkriege; danach tschechische Amtssprache eingeführt, vorher Latein und          Deutsch. Böhmische Brüdergemeinde hatte bei uns ein Bethaus

1578   Holzkirche bei der Pfarrei H.Nr.10 (geweiht Allerheiligen) mit einer Glocke,

          die 1540 gegossen wurde, Filialkirche zu Dobruschka. Später St. Margareta

1618 - 1648 war der 30 jähr. Krieg. Für Sattel keine Aufzeichnungen vorhanden

1653   im Urbar Glatz (St-A.Prag) Eintrag: Melchior Zeiner´s Herkunft - Sattelhof/Adlergebirge

1704   Sattler Kirche wird Pfarrkirche, bisher Filialkirche zu Dobrschan

1711   1.November: Einweihung der neuen Pfarrkirche „Allerheiligen“;( ad honorum omnium

          sanctorum) mit Friedhof und Beinhaus

1762   gab es in Österreich erstmalig Papiergeld

1769   Einführung von Hausnummern und Zählung der Häuser, Leute und Pferde. Man zählte im       ganzen Königreich Böhmen 244 Städte, 303 Marktflecken, 11.284 Dörfer, 389.135 Häuser,  1.194.999 männliche Personen, davon 218.277 zu Kriegsdiensten tauglich               

1783   Erbfolge Schulzenhof/Schölzerei (H.Nr.100) und Nr.15 /Tonza-Mühle

1793   Erbfolge (siehe: besondere Ereignisse)

1798   Erbfolge

1790   121 Häuser mit 720 Einwohnern (mehr deutsches als böhmisches Dorf)

1807   Pfarrer Strnad berichtet über Leinwandhandel und Bleiche des Franz Vogel;

           über den k.u.k. Schlosspropst von Ofen (Budapest) 1833 Florian SCHOLZ aus Nr.33

1814   Johann Hartmann (Bauer & Richter) stirbt, er richtet eine Messstiftung ein

1820   wurde die Gebäudesteuer eingeführt

1836   120 Häuser mit 706 deutschen Bewohnern in Sattel; in Achergraben: 75 E.u.7 Häuser;

          in Schierlich 10 Häuser mit 67 deutschen Personen = 137 Häuser u.818 Einwohner

          Im Ort: 1Schule; 1Jägerhaus; 6 Leinwandbleichen und Händler; 3 eingängige Mühlen;

          2 Brettsägen und Dachschindelherstellung, je 1 Mühle im Ascher- u. Schierlichgraben

1838  Schölzerei: Johann Vogel Nr.101 Besitzer

1839  42 kleine Urlen an der Pfarrei und um die Kirche gepflanzt

1840   2 neue Messgewänder angeschafft

1842   Hauptaltar renoviert und Marienbild gekauft

1846   Orgelreparatur (neue Blasebalken)

1847   Tabernakelbehältnis für Hostien, 2 Altarglöckchen und 1 Viola für den Chor gestiftet

1847   Kirchturmdach mit grünen Holzschindeln erneuert

1848   Aufhebung der Robotverpflichtung

           1322 Einwohner gehören zur Kirchengemeinde:

           Sattel=832 E., Pollom=373 E., Aschergraben=61 E., Schierlich=56 E

           Zur Wochenschule gehen 98 Knaben und 86 Mädchen und zur Wiederholungsschule gehen           15 Knaben und 28 Mädchen

1848   2 neue Klarinetten und 1 Viola für den Chor gekauft

1849   1 Paar neue Zug-Waldhörner und 1 neue Prinzipal-Trompete;

          1 neues Taufkannerl samt Tare, neue Öl-Ampeln mit Büchse, 1 neues Hostiengefäß

1849   Weihe des neuen Zeunerschen Kreuzes in Pollom

1850   Weihe des neu errichteten Dörnerschen Kreuzes

1850   1.Gendarmerieposten (Polizei) im Ort; vorher nur Nachtwächter

          1.Freie Wahlen am 27.8.

1852   Am 18.6. feierten Anton Herzig und Frau Klara, geb.Vogel aus Pollom in der Sattler Kirche           ihre goldene Hochzeit

1854   Am 6.8. wurde das Schwarze Kreuz auf der Sattler Koppe geweiht

1854   Geschenk von Ferdinand Vogel an die Sattler Kirche: neues Priestergewand

1855   1278 deutsche Einwohner, davon 1267 r.k./ 8 akath(Augsburger Bek.)/ 3 Juden

1855   am 12.8. war die Primizfeier des Josef Arnoscht in Sattel

1855   Die Sattler Bruderschaft des NAMEN JESU hatte über 330 Mitglieder

1856   Orgelreparatur von Martin Hanel, Rokitnitz

1862   Straßenbau von H.Nr.17(Vogel-Baschek) bis Deschnei; Schotterstraße u. Seitengraben

1868   Errichtung der k.u.k. Österr.-Ungar.Monarchie

1873   Fritz HARTMANN, am 22.7. in Sattel Nr.97 als Sohn des Inwohners Johann 

          HARTMANN und Ehefrau Veronika geb. Tschinkel aus Wiederdries geboren, kam

1914   nach Niederhof bei Hohenelbe / Riesengebirge; wurde als Landschaftsmaler des

          Riesengebirges im Lande bekannt; starb am 1.7.1929 in Niederöls. 2003/04 werden seine      umfangreichen Werke in Hohenelbe und Marktoberdorf/Allgäu ausgestellt

1876   Niedergang der Großbleiche Nr.17 und 1883 Verkauf des Geländes an die Herrschaft

          Opotschno; dann wird ein Dampfsägewerk mit Holzdepot gebaut (H.Nr.157)

1877   Postamt in Sattel: H.Nr.19; später H.Nr.150; zuletzt in Nr.154 / 161

1877   Schulneubau H.Nr.141 / Holzbau

1877   Straßenbau von H.Nr.107 bis zur Grenze Pollom (Schotterstr.).

1878   Feuerwehrspritzenhausbau mit Holzturm

 

1881  Volkszählung:      Sattel                    Aschergraben                Schierlich

           Häuser                  146/11 unbewohnt         9                                    11

           Wohnparteien        214                             15                                    18

           Personen               951                             63                                    74

           davon männlich     440                             31                                     37

                      weiblich     551                             32                                     37

 

          dem Stande nach

          männlich:              285 Ledige    185 Verheiratete     44 Verwitwete

          weiblich:               318             209                      53       

 

          nach der Umgangssprache:     1067 Deutsche,  21 Böhmische

 

          Religionsbekenntnis:              1070 r.kath.;      13 Juden;        5 ohne Konfession

 

          Bildungsgrad:

                       Lese-& Schreibkundige:         männl. 341;     weibl. 301

                       nur Lesekundige                                41              141

                       Lese & Schreibunkundige                119              165

 

          nach der Beschäftigung: 1 Geistlicher; 2 Lehrer; 41 Grundbesitzer

                                                 23 Gewerbetreibende; 1 Kleinhändler

 

          Hausbesitzer: 34 männliche;  6 weibliche

 

          Tagelöhner:   96 ; davon 20 weibliche

 

          Viehbestand: 12 Pferdebesitzer mit 16 Pferden

                                65 Rindviehhalter (60 Stück Jungvieh über ein Jahr)

                                48 Kalben; 60 Jungochsen; 156 Kühe; 51 Ochsen

                                33 Ziegenbesitzer mit 52 Ziegen

 

 

1888   Anton HERZIG aus Pollom Nr.103 hat für die Pollomer Gemeinde eine AVE Glocke

          angeschafft

1894   Gründung der Spar- & Leihkasse von Sattel (Raiffeisen)

1900   Volkszählung :

                                  SATTEL: 163 Häuser; darunter 12 unbewohnt/eingegangen

                                                                     208 Parteien mit 851 Personen;

                  ASCHERGRABEN:   10              12                   65      

           SCHIERLICHGRABEN:   11              12                   76                 /gesamt 992 Pers.

 

1901   Busverbindung Neustadt – Deschnei ?

1909/10 Schulneubau H. Nr.155

1910   Neubau des „ Postgebäudes“ (von Hartmann Nr.25) Haus Nr.154

1914   28.7. Beginn des I. Weltkrieges; bis 11.11.1918

1915   Brotkarten eingeführt

1917   7.3. die mittlere Glocke für Kriegszwecke abgenommen

1917   29.11. die große Glocke und das Sanctusglöckchen abgeholt

1918   11.11. Kriegsende; am 28.10. Tschechoslowakische Republik errichtet.

          Das Gemeindesiegel von Sattel zeigt einen Sattel mit Steigbügel und einer Lilie,

          zweisprachig: SEDLONOV, okres Nove Mesto nad Metuji,

                               SATTEL, Bezirk Neustadt an der Mettau .

          Als großes, blaues, ovales Ortsschild mit weißer Schrift mit obigem Text war es am

          westlichen Ortsbeginn am Wirtschaftgebäude des Bauern Baschek angebracht (Nr.17)

1919   Am 30.10. (2 Tage vor Kirchweih) gab es viel Schnee und argen Sturm   

1920   Bis 1.6. war ein tschechischer Militärstützpunkt in Sattel stationiert

1924   Am 6.7. fand hier ein Heimattreffen mit geschmücktem Wagenumzug unter großer

          Beteiligung von nah und fern statt

1924   22.7. wurden in feierlicher Zeremonie 5 neue Glocken geweiht; siehe Kirchenchronik!

1926   18.7. Katholikentag in Sattel; mit Feldmesse und gutem Besuch

1927   14.8. Einweihung des Kriegerdenkmals; vorher Requiem für alle gefallenen Soldaten.

          Es steht heute noch ohne die deutsche Namenstafel vor der Volksschule

1935 - 1938 umfangreiche Bunkerbauten in Richtung Pollom; im Sommer 1938 verstärkt

          durch „Spanische Reiter“ und Stacheldraht, an der Staatsgrenze mit Schützengräben,         Stacheldraht und abgeholzten Lichtungen. Im Nachbarort Plaßnitz wurde dafür der   Spitzberg (hartes Granitgestein für die Betonbunker und den Straßenbau) zur Hälfte  abgetragen

1938   Am 10.10. bis 11 Uhr erfolgte der Abzug der tschechischen Behörden und des Militärs;

        am Nachmittag Besetzung durch die deutsche Wehrmacht; Eingliederung zum Kreis     Grulich, Sudetenland – Deutsches Reich

1938   Johann Vogel tritt zurück (er war 25 Jahre Gemeinde-Vorsteher)

1939   1.9. beginnt der II. Weltkrieg  (bis 8.5.1945)

1943   In Sattel werden Ausgebombte aus Westdeutschland untergebracht; auch Fremdarbeiter

          kommen im Ort zum Einsatz

1945   6. - 8. Mai erfolgt die Besetzung durch tschechisches Militär und Partisanen; viele

          grausame Übergriffe durch tschech. Banden, da die deutsche Bevölkerung rechtlos alles

          über sich ergehen lassen musste

1946  Enteignung aller Deutschen; in 4 Schüben Vertreibung mit 50 kg Gepäck pro Person durch den tschechischen Staat nach Deutschland Ost und West, ohne Rücksicht auf Alter und Gebrechlichkeit. Alles ehemalige Hab und Gut einschließlich aller Wertsachen der Deutschen wurde vom tschech. Staat konfisziert

 

 

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