In der neuen Kirche zu Sattel war das
große Hochaltarbild „Aller
Heiligen“ gewidmet, gestiftet vom Kirchenpatron Colloredo
Mansfeld aus Opotschno. Es wurde in Wien gemalt und
soll 1200 Gulden gekostet haben.
Der Seitenaltar
Sta. Margarita stammt aus der ehemaligen Holzkirche und hat folgende
Inschrift:
Gott und der heiligen Margaretha zu
Ehren ist dieser Altar aufgerichtet worden auf hiesiger Kirchen Unkosten zu
Sattel zur Zeit des würdigen in Gott geistlichen Herrn pro m.g.
Nenuchna, Dechant von Dobruschka,
im Jahre 1690 den 13. Juli.
Vor dem Seitenaltar „ Mutter Gottes“ wurde zur Adventszeit das fast
lebensgroße „Bethlehem“ (Krippenfiguren) aufgestellt.
Ein weiterer Seitenaltar war Johannes von Nepomuk geweiht, wurde 1831
durch Sattler Wohltäter angeschafft, in Wien gemalt und hat 120 Gulden gekostet
(an dieser Stelle stand früher der „Altar des heiligen Kreuzes“).
Bei der Renovierung des
Hochaltarbildes fand man die Aufschrift: „Fürst Jacobus Hanisch neapoli mense Martio
1775“ und am Altar: „Pfarrer Franz PEIKERT angeschafft samt dem Kreuzweg von
Wohltätern um 1200 Gulden.“
1715 wurde die ORGEL durch Sattler
Wohltäter angeschafft.
Am 29.4.1787 wurde Florian SCHOLZ in
Sattel Nr.106 als Sohn des Webers und Leinwandhändlers Josef Scholz geboren. Er
studierte in Glatz und Prag und trat in den
Kreuzherren-Orden ein. Er wurde zum Priester geweiht und kam als Kapellan nach Wien. Nach 2 Jahren wurde er nach Ofen
versetzt als Religionslehrer bei den durchlauchtigsten Kindern seiner k.u.k. Hoheit
des Erzherzogs Joseph, Reichspaladin in Ungarn. Von Kaiser Franz I. wurde er
mit einer Abtei in Dalmatien beschenkt. Im Jahre 1833 wurde er Schlosspropst in
OFEN (Budapest) Ungarn. Er wohnte 1836 in Prag den Krönungsfeierlichkeiten bei
und besuchte anschließend am 17.9.1836 seinen Geburtsort. Bis zur Abreise am
3.10. traf er sich mit den Verwandten und Freunden, absolvierte mit der
Gemeinde ein festliches Pontifikalamt; vermählte den Sohn seiner Schwester,
Florian HARTMANN, und hielt ein Requiem für seine verstorbenen Eltern. Auch ein
Schulbesuch fand statt. Nach seiner Rückkehr nach Ofen verstarb er bald am
18.10.1836.
1828
schenkte der hiesige Leinwandhändler Franz VOGEL (HNr.17) den schönen
LUSTER.
1839
wurden 42 kleine URLEN (Ahorn) bei und um die Kirche gepflanzt.
1840/41 wurden 2 neue Messgewänder gekauft.
1842 wurde der Hauptaltar renoviert, angestrichen und
marmoriert, das Marienbild über
dem Tabernakel neu angeschafft.
1846
wurde die Orgel überstimmt
und staffiert für 100 Gulden, gestiftet von hiesigen Wohltätern.
1847
wurde ein messingnes Behältnis originellen
Modells zur Aufbewahrung des Sanctissinums im
Tabernakel für 3 Gulden und zwei größere Altarglöckchen
für 6 Gulden angeschafft und ein VIOLON für den Kirchenchor.
1848
wurden für die hiesige Kirche zwei neue Klarinetten samt Futteral für 26 Gulden, 40 Kreutzer und eine
Viola für 6 Gulden angeschafft.
Das Kirchturmdach wurde durch
herrschaftliche Zimmerleute mit grünen Schindeln gedeckt.
1848
Seelenzahl im Kirchsprengel Sattel
betrug 1322 Seelen:
Sattel 826 rk. + 6 a kath. = 832; Pollom 373 rk; Aschergraben
61 rk.; Schierlichgraben 56 rk.
Zur Wochenschule
gingen 98 Knaben und 86 Mädchen; zur Wiederholungsschule
15 Knaben und 28 Mädchen.
1849
Neuanschaffungen: 1Paar Zug-Waldhörner
und 1 Prinzipaltrompete; 1 neues
silbernes Taufkannerl samt Tare; neue Ampeln
für die heiligen Öle samt schwarz polierter Büchse; 1 neues Hostiengefäß.
1850
Zwei kleine Altarglöckchen
wurden vom Leinwandhändler Ferdinand VOGEL aus Schlesnei
gespendet.
1849
Einweihung des „ZEUNERSCHEN KREUZES“ in Pollom.
1850
ist in der Originalfassung der Sattler Kirchenchronik das INVENTARIUM
beschrieben:
für Kirche, Kapelle, Altäre,
Betstühle, Chor, Glocken, Taufstein, Zeremonienkleidern, Fahnen, Bildern und
Bücher.
1850
Einweihung des „DÖRNERISCHEN KREUZES“ in Sattel.
1854
Am 6.8., also am 9.Sonntag nach Pfingsten, wurde am Gedächtnistage der
Verklärung Christi des Herrn am Nachmittag nebst Prozession, Gesang und
vorangegangener Predigt das vom fürstlichen Herrn Förster Josef ARNOST neu
aufgerichtete und angestrichene Kreuz, das „Schwarze Kreuz“ genannt, auf der
Sattler Koppe (949m hoch) nahe am Schierlichgraben
von dem Ortspfarrer Johann HAWELKA zur öffentlichen Verehrung eingeweiht.
1854
Herr Ferdinand VOGEL, Leinwandhändler aus Schlesnei,
schenkte der Sattler Pfarrkirche ein rot-samtenes, goldbestücktes ZIBORIUM
BALTIUM im Werte von 12 Gulden (fl).
1855
Einwohner des Pfarrsprengels:
1267 kath.; 8 ev.; 3 Juden;
1278 deutsch; 0 böhmisch; gesamt:
1278
1855
Am 12.8. hielt Pfarrer Josef ARNOST, Sohn des hiesigen fürstlichen
Försters Josef Arnost, seine Primizfeier
ab, mit der Predigt des Gießhübler Paters Anton
VOGEL.
1856
Herr HANEL aus Rokitnitz hat für 8 fl die Blasebälge bei der hiesigen Orgel repariert.