Gedichte von Franz Eimann

 

 

 

Eim Goldbachtole vo der Sottler Stroße a Steckla naus,

 

dat is mei Heimatdörfla, dat is mei Voterhaus.

Vo dat aus mächt ich ei a Himmel fahrn.

 

Dat stond meine Wieche, wull aus äfachem Holz,

on doch wär ich of sie heut noch ganz stolz.

Ei dam Kopalla, wo sonder der Lende stieht,

dat lannte mich meine Mutter mei erstes Gebet.

 

Em a rod sein die Wiesa, die Felder nonde dro,

on weit dessa schloißt der Pusch sich dro o.

Dar zoit sich weit naus, bis of die hichsta Spetza

wie en Schutzmauer tut a die Heemt beschetza.

 

M Frühjahre wenns ofängt on die Wiesa wan grien,

on ei da Gatlan die Obstbämlan blühn,

wenn die Vochalan a su schien senga, die Kukuke schrein,

do denk ich ofte, wu kennts denn noch schinner sein.

 

Wenn eim Summer tut die Sonne arg briehn,

on üwer der Sottlerkoppe schwarze Waterwolka stiehn.

Wenns dernoch ferchterlich blitzt on kracht,

vertraun me of a Herrgoot, doß a onse Heemt bewacht.

 

On is m Herbste die karche Ernte eigebrocht,

do wird a sugar o a Kermsla gedocht.

Do giehts ei a Hoislan gar gruß naus,

do giehn die Streselkucha drei Tache gane aus.

 

Wenn denoch kemmt der kahle Wenter herbei,

wos a ofte dauert bis Ofang Mai.

Wenn Bergwend on Polake gar rosnich giehn,

on ei da langa Omda die Lichtagänger zo somma giehn.

 

On is amol die Kendheit, die Jugendzeit zo Ende,

on treibt ons dos Schicksal oft weit ei die Fremde.

Do denkt ma wul ofte dro, schien is üwerol,

doch em schinsta derheemeis ei mem schiena Goldbachtole.

 

On dreckt oft der Kommer on die Sarcha sehr,

on macht oft die Nut dos Lawa schwer,

die Loite hänga o der Heemt mit oller Liewe,

vertraua of a Herrgoot on sein zerfriede.

 

 

 

 

 

 

Wenn a paar Weiwer beisomma stiehn,

 

tut geschwende die Zeit vergiehn.

Die hon halt emmer viel zo beschwudan,

on jede will a beßla pludan.

Die wella doch ei der Übung blein,

war konn do schon a Weiwan biese sein.

Die äne hot sich an Rock lon macha,

die andere wäß wos schienes zom Lacha.

Die drette wos Närrisches getramt,

die tut sachte derzähla a beßla verschamt.

Die vierte hot sich aia Fenger geschnieta.

Die femfte hot sich mim Monne gestrieta.

Die tät sich em liebsta schäda lon,

wenn se ok weste wie ses beim andan wär hon.

S muß ols beredt wan, ihr liewa Leut,

drem wan se halt ne vertich heut.

Drem wat noch rasend viel Zeit vergiehn,

bis die Weiwer wann nemme beisomma stiehn.

 

 

 

 

 

Sis nemme Mode

 

Sis nemme Mode die Eldan zo ehrn

Sis nemme Mode die Kender zo belehrn

Sis nemme Mode die Pflecht zo derfella

Etz hot ju schon jedes sen freia Wella

Sis nemme Mode die Wat zo sähn

Die Liecha sein doch a zom deträn

Sis nemme Mode en Glawa zo hon

Die sein driewer naus, s Weib wie der Mon

Sis nemme Mode ei der Liewe treu zo blein.

Ei der Ehe a beßlaObwechslung muß doch a sein.

Sis ju a nemme Mode Kender zo hon

On ju a nemme Mode sich tafa zo lon

Sis nemme Mode friedlich zo sein

A su a Gemahre brengt ju nischt ei.

Sis nemme Mode a Glecke zo sucha

S gieht ju a zom Lawa mit Streita on Flucha

Sis nemme Mode o der Heemt zo hänge

Wos hot ma dervone, wos tuts denn brenge.

Sis nemme Mode zom Volke zo hala

M besta wärsch halt ei a Parteia sich spala.

Nun hört ock ihr Loitlan ei olla Farwa

Is n üwerhaupt noch Mode zo starwa?

 

 

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