Die Glocken der Sattler Kirche

 

 

 

1598     bereits wird in einem Auszug von Jan Kojek in Sattel eine Holzkirche mit einer Glocke in tschechischer Aufschrift „gegossen als man das Jahr 1540 schrieb“ erwähnt. Diese kam 1711 auch in die neue Kirche.

1613     wurde eine neue Glocke gekauft: „Rufe mich in der Zeit der Not, spricht der Herr, so will ich dich erhören und du sollst mich preisen“. (95 cm Durchmesser, 500 kg schwer)

1803     entsteht eine neue Glocke: „Zur Ehre Gottes und seiner Heiligen“.

(76 cm Durchmesser, 240 kg schwer)

1917     Am 7.3. wird die Glocke von 1803 für Kriegszwecke abgeholt. Der Erlös von 960 Kronen wurde als Kriegsanleihe gezeichnet und ging verloren.

1917     Am 29.11. wird die Glocke von 1613 abgeholt und das Sanctus-Glöckchen

(17 kg / 32 cm Durchmesser). Der Erlös von 517 kg zu 4,- Kr. = 2068 Kr. ging später als Kriegsanleihe verloren.

1924     Durch das Glocken-Komitee von Sattel:

Pf. Kyselo; Vorsteher Johann Vogel HNr.21; Josef Dörner HNr.51; Adolf  Zeuner HNr.5; Anton Scholz HNr.33; Johann Liwar HNr.73;

erfolgte ein Spendenaufruf in Sattel und den Nachbargemeinden. Es kamen etwa 30.000,-Kc zusammen. Dafür wurden bei Herold/Komotau 5 neue Glocken bestellt.

Am 22.7.1924 wurden sie feierlich eingeweiht.:

 

 

 

 

 

Von links

Gabriele Rotter/Herzig

Ilse Gradel/Schmidt

Elfriede Tenzer/Eimann

       

1.Glocke: „Heiligstes Herz Jesu“ (626 kg, Ton g)

„Heiliges Herz JESU, erbarme dich unser und beschirme unsere Pfarrgemeinde – 1924“

Die Brüder zogen zu Streit und Sturm,

da folgten die Schwestern vom alten Turm.

Noch einmal erklangen die ehernen Lieder,

dann gingen die Glocken und kamen nicht wieder.

Da spendeten alle opferbereit,

nun schwingen wir wieder zur Freude und Leid.

Wir singen der Braut, wir klingen der Pein,

wir läuten hellere Tage ein.

2. Glocke: Herz Mariä (440 kg, Ton a)

„Süßes Herz Maria, sei unsere Rettung – 1924“

Mutter Gottes, Benedeite,

spende uns des Trostes Licht,

wenn uns Leid und Kummer drücken,

Trösterin, verlass uns nicht!

3. Glocke: „Heilige Margaretha“ (310 kg, Ton h)

„Heilige Margaretha, Patronin unserer Kirche, bitt für uns – 1924“

Verkünd in diesem Tale

den Frieden zu jeder Zeit.

Erschall zur Ehre Gottes,

ertön bei Freud und Leid!

4. Glocke: „Glocke der gefallenen Helden“ (172 kg, Ton d)

„Den Helden des Weltkrieges in treuem Gedenken die Heimat“

Herr, gib ihnen die ewige Ruh!

Es folgten die Namen der gefallenen Sattler 1914 – 1918.

5. Glocke: „Sanctus – Glocke (23 kg, Ton d)

 

Die Glocken wurden vom Bahnhof Neustadt a.d.Mettau von den Bauern Franz Vogel/Hannesa Franzan (HNr.147) und Fridolin Hartmann (HNr.25) hergebracht.

Am 27.7. wurden sie bei schönem Wetter unter großer Beteiligung feierlich durch Vikar Vinzenz Erlebach geweiht. Die Festrede hielt Dr.Josef Jaksch, Rektor des Magnifikats der Deutschen Universität in Prag. Die Glocken haben ca. 47.000,-Kc gekostet.

Beim anschließenden Konzert, unterhalb der Kirche auf der Wiese, mit vielen Volksbelustigungen kamen etwa 2.700,-Kc. als Spenden zusammen.

1942     Am 5.2. wurden alle Glocken vom Staat requiriert und von der Fa. Herrmann aus Rokitnitz abgebaut.

 

 

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