In stillem Gedenken erinnern wir an unsere Heimatfreunde,
das Ehepaar Gretel und Pepi FLECHTNER aus Kronach
(Heimatgemeinde PLASSNITZ).
Nach Inbetriebnahme ihrer Gaststätte „Försterklause“ ermöglichten
sie unseren Landsleuten der Gemeinden aus dem Oberen Adlergebirge in ihren
Räumen einmal im Jahr das Heimattreffen durchzuführen. Man einigte sich auf das
Wochenende nach Fronleichnam. Dieser Termin fand regen Zuspruch. Aus ganz
Deutschland kamen die Teilnehmer, teils mit angeheirateter Ehehälfte, die keine
Landsleute waren, und mit Kindern; sogar viele „ DDR“-Bürger,
da die Zonengrenze in der Nähe war und der Interzonenzug in Kronach hielt.
Bei der Begrüßung, manchmal nach vielen Jahren, war die
Frage: wer bist du denn, öfter zu hören. Doch herzlicher fiel dann die
Wiedersehensfreude aus, über liebe Angehörige und Jugendfreunde. Das gute
Miteinander in heimatlicher Mundart, die Erinnerungen und Aussprachen über
Erlebtes und Erlittenes, über augenblickliches Befinden und über Erfolg im
Beruf, der sich nach den Elendjahren nach der Vertreibung wieder eingestellt
hatte, waren allgemeine Gesprächsthemen. Auch die Suche nach Schicksalen der
Vermissten und die neuen Anschriften ehemaliger Dorfbewohner.
Die gute Bewirtung bewältigte Gretel Flechtner
mit der Familie. Für die Unterhaltung fanden sich immer wieder Landsleute mit
Instrumenten (Ziehharmonika, Teufelsgeige, Heimorgel), die zum
Volkslieder-Mitsingen oder zum Tanz aufspielten. Beim Singen unseres
Heimatliedes „ Tief eim Toole...“
wurden meist ältere Besucher vom Heimweh überwältigt und manche Träne wurde
vergossen. Eine Bereicherung kam dann hinzu durch das Tragen der wiederentdeckten Heimattrachten von etlichen
Teilnehmern. Eine bemerkenswerte Aussage von einer älteren Teilnehmerin: S ís asu schien doo, oswie s drheeme uf dr Kermes
wor, s fahlt ok blus an Taller
vull Kuttelsoppe.
Nach der Verpachtung des Försterhofs vermittelte Pepi Flechtner für uns eine neue Bleibe im Hotel „Wasserschloss“
in Mitwitz, wo wir unter der bewährten Regie von Friedel und Gerhard Wondrejz über zehn Jahre gern gesehene Gäste mit unserem
Heimattreffen waren. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands und der Öffnung
zur CSSR erhöhte sich die Besucherzahl nochmals.
Ab 2009 wird das „ Hotel garni Försterhof“ wieder als
eigener Familienbetrieb geführt und ist dankenswerterweise wieder unser
Trefflokal am Samstag nach Fronleichnam geworden. Bedingt durch den
Generationswechsel und die alljährlichen Treffen in der alten Heimat, ist
unsere Teilnehmerzahl unter 50 gesunken.
Unser Dank gilt allen Angehörigen der Familie Flechtner für die Jahrzehnte lange Unterstützung bei den
Treffen. Durch sie ist der Zusammenhalt und das Heimatgefühl unserer Gemeinden
gefördert und erhalten geblieben.
Franz Dörner,
Ortbetreuer von Sattel & Pollom, Neumünster im
März 2010